Petra Lindner (MFG Linz): “Pöstlingbergbahn-Taktdichte muss endlich erhöht werden“
So flott die Linz-Linien auf dem Großteil ihres Streckennetzes unterwegs sind, so anachronistisch geht’s bei der Pöstlingbergbahn zu: Hier wird großteils im 30 Minuten-Takt gefahren. Das Ergebnis: volle Triebwägen und wenig Flexibilität für die Fahrgäste. „Es ist höchste Zeit für eine Takterhöhung auf 15 Minuten“, sagt MFG Linz-Bezirkssprecherin Petra Lindner, als Pöstlingberg-Anrainerin selbst betroffen. „Auch über eine Ausweitung der Betriebszeiten muss man aufgrund der regen Bautätigkeit am Linzer Hausberg nachdenken“, so Lindner.
Die Pöstlingbergbahn ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern für sehr viele Linzer auch ein wichtiges und unverzichtbares Nahverkehrsmittel. Bisherige Forderungen nach einer Taktverdichtung prallten stets am Nein der Linz-Linien ab, obwohl eine höhere Frequenz durchaus möglich wäre: „Am Morgen (7:30-09.00 Uhr) und am Wochenende gibt es bereits temporär einen 15-Minutentakt. Triebwägen, Personal und technische Voraussetzungen wären also vorhanden“, sagt Petra Lindner.
Im Mai 2022 wurde zwar ein zusätzlicher Stadtteilbus, der Teile des Pöstlingbergs bedient, eingeführt, das ist aber kein brauchbarer Ersatz für die geringe Taktfrequenz der Pöstlingbergbahn: „Was hilft ein kleiner Bus, der zudem eine ganz andere Strecke befährt?“, so Lindner. Wie wichtig eine Erhöhung der Taktfrequenz wäre, zeigt auch das tägliche morgendliche Stauchaos in Urfahr: „Sowohl in der unteren Hagenstraße als auch in der Rudolfstraße steht alles.“ Zudem gab und gibt es am Linzer Hausberg eine sehr intensive Bautätigkeit, der man nun endlich mit einer entsprechenden Angebotserweiterung im öffentlichen Nahverkehr begegnen müsse.
„Um 22 Uhr fährt die letzte Garnitur vom Hauptplatz Richtung Pöstlingberg – das ist vorsintflutlich. Ein Kino- oder Theaterbesuch bzw. ein gemütliches Abendessen in der Stadt werden da zum Wettlauf mit der Zeit. Als Alternative bleibt meist das Auto.“
MFG Linz Bezirkssprecherin Petra Lindner
Derzeit ist für viele Pöstlingberger aber das Auto praktisch alternativlos: „Ich kenne einige Bewohner aus meinem mittelbaren Wohnumfeld, die gezwungener Maßen das Auto für die Fahrt nach Linz nehmen, weil der aktuelle Fahrplan der Pöstlingbergbahn keinerlei Flexibilität bietet und auch, weil die vollen Triebwägen kaum Sitzmöglichkeiten bieten. Gerade bei einer Bergbahn mit ihren Steigungen ist das Stehen eine zusätzliche Herausforderung.“
Ebenfalls ein Problem: das frühe Betriebsende der Pöstlingbergbahn. Um 22 Uhr fährt die letzte Garnitur vom Hauptplatz Richtung Pöstlingberg. Petra Lindner: „Das ist vorsintflutlich. Ein Kino- oder Theaterbesuch bzw. ein gemütliches Abendessen in der Stadt werden da zum Wettlauf mit der Zeit. Als Alternative bleibt da meist nur das eigene Auto.“
Die Forderungen von MFG sind klar: Ausweitung der Betriebszeiten bis zumindest 23 Uhr und tagsüber eine Taktverdichtung auf 15 Minuten. Petra Lindner: „Wenn es der Stadt Linz und deren Verkehrsbetrieben ernst ist mit der Förderung der sanften Mobilität und dem Titel „Klimahauptstadt“, sind diese Verbesserungen unabdingbar.“